Dem wild wachsenden Grün, das der Gärtner gemeinhin als Unkraut bezeichnet, sollten wir sowohl im Garten, als auch in der Natur mit einer gewissen Achtung begegnen. Denn sie bergen enorme Widerstandskräfte und Energie in sich, wenn es um das Überleben ihrer Art geht.
Die uns aus der Natur in die Stadt gefolgten Unkräuter, werden in der Fachsprache als Ruderalpflanzen bezeichnet. Tatsächlich findet erst durch menschliche Besiedelung ein vermehrtes Aufkommen pflanzlicher Spezies statt, die sich in der Gegenwart von Mensch und Tier ganz besonders wohlfühlen.
Hierzu gehören beispielsweise Schafgarbe, Spitzwegerich, Gundelrebe, Brennessel, Beifuß, Löwenzahn, und noch einige Kraftpakete mehr, die sich nicht nur im Garten – sondern inmitten der von Abgasen und Umweltgiften geschwängerten Stadtluft – problemlos wachsen und gedeihen. Vermutlich fällt es diesen Pflanzen leichter mit Umweltgiften umzugehen. So bezeichnet die “Signaturenlehre” Pflanzen, die aufgrund besonderer Merkmale, wie Standort, Wuchsform oder spezielle Heileigenschaften, wichtige Hinweise auf ihre Nutzbarkeit aufweisen.
Oftmals sind Pflanzen die als Unkräuter bezeichnen werden deshalb für uns Menschen besonders wertvoll. Frühjahrsblüher, wie die Gundelrebe und der Löwenzahn weisen seit altersher eine blutreinigende und leberkräftigende Wirkung auf. Ihre frisch gepflügten Blätter sind wichtiger Bestandteil der traditionellen Neun-Kräuter-Suppe. Noch heute wird sie gegen Frühjahrsmüdigkeit in der Osterzeit zubereitet.
Da die Leber ein wichtiges Entgiftungsorgan ist, sollte sie hin und wieder in ihrer Arbeit unterstützt werden. Als leberzellregenerierend sind Mariendistelsamen pur zerkaut oder geschrotet über das Müsli gestreut eine wichtige Unterstützung für das Lebergewebe. Verantwortlich hierfür ist der Wirkstoff Silymarin, der sich direkt unter der Samenschale der Mariendistel befindet.
Unsere Körperzellen nutzen zur Ausscheidung der Stoffwechselendprodukte den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn nun Organe in ihrer Funktion zeitweilig überfordert sind (bspw. nach einem Infekt, nach Amalgamsanierung oder Tattooentfernung ) muss das Zwischenzellgewebe oder die Haut, als “Lagerstätte” dieser Endprodukte herhalten. Symptome solcher Überforderungen des Körpers können sich, abgesehen von einem schlechten Hautbild, häufig in Antriebslosigkeit, Müdigkeit oder Kopfschmerzen, bemerkbar machen.
Ebenso wichtig ist bei der Aktivierung der Lebertätigkeit, an die Nieren zu denken. Denn Stoffe, die nicht mit der Leber “entgiftet” werden können, werden “nierengängig” gemacht und über die Harnwege aus dem Körper ausgeschieden.
Um die Nierenenergie zu steigern helfen Teezubereitungen aus Brennessel, Birke oder Ackerschachtelhalm. Eine ganz besondere Nierenpflanze ist die Goldrute. Sie fördert nicht nur die Nierentätigkeit, sondern wirkt zusätzlich entzündungshemmend und antibakteriell. Ihre Signatur ist die leuchtend gelbe Blütenfarbe, die unschwer den Bezug zur Gelbfärbung des Harns aufzeigt.
Natürlich gibt es weitere spezifische Heilpflanzen für die Darm- und Lymphreinigung. Jedoch sollte man den Organismus nicht überfordern. Die auf den Körper bezogene Reinigung, klärt ebenso den Geist und die Seele.